In der Schweiz haben Hindernisrennen eine lange Tradition und werden in allen Varianten – Hürden- und Jagdrennen sowie Cross Countries – durchgeführt. Einige Rennbahnen wie Aarau und Maienfeld werden sogar oft als eigentliche Hindernisbahnen bezeichnet, obwohl auf ihnen, wie auf allen Schweizer Rennbahnen auch Flach- und Trabrennen ausgetragen werden.
Allerdings werden hierzulande jährlich weniger Galopprennpferde unterhalten und trainiert, besonders gross ist der Rückgang bei den Hindernispferden. Entsprechend werden die Starterfelder immer kleiner und die Anzahl der ausgeschriebenen Hindernisrennen immer kleiner. Vor allem Frauenfeld, wo eigentlich alle drei Disziplinen Hürden-, Jagd- und Cross Country-Rennen beheimatet sind, hat die Anzahl derer in den letzen Jahren drastisch verringert.
Neue Hürden-Trophy
Nun hat eine Gruppe von Enthusiasten auf die Saison 2018 hin eine neue Trophy ins Leben gerufen. Die Omento/Cavapro Next Generation Trophy umfasst acht Hürdenrennen für die Hindernisstars von Morgen, also für Hindernis-Nachwuchspferde. Ausgetragen werden die Rennen auf vier verschiedenen Rennbahnen – in Aarau, Avenches, Frauenfeld und Maienfeld.
Maximilian Plank, CEO der Cavapro GmbH erklärt:
«Unser Ziel ist es den Schweizer Hindernissport nachhaltig zu unterstützen. Durch die Trophy und die neuen Rennen wird es für Besitzer, Trainer und Pferde attraktiver in den Hindernissport einzusteigen. Im Zuge der Trophy möchten wir auch den Schweizer Rennsport unterstützen und zugänglicher machen. Der Hindernissport bietet so viel Faszination und bildet für uns die ideale Plattform den Galoppsport an sich zu fördern und neue Besitzer zu erreichen.»
Alle Infos zum Projekt gibt es hier.
Trainer und Besitzer stehen zu Hindernisrennen
Auch diverse Besitzer und Trainer entscheiden sich immer wieder bewusst für Hindernispferde und setzen aktiv Zeichen pro Hindernisrennsport Schweiz. galoppszene.ch hat einige Statements dazu eingeholt:
Claudia Schorno, erfolgreichste Hindernis-Trainerin und
-Besitzerin 2017
Schon als kleines Mädchen hat mich der Hindernissport fasziniert. Ich war damals jeweils an den Pferderennen in Aarau und habe immer davon geträumt, einmal ein eigenes Hindernispferd zu besitzen. Diesen Wunsch konnte ich mir im Laufe der Jahre erfüllen. Heute besitze ich nicht nur Hindernispferde sondern trainiere sie auch selber und es fasziniert mich noch immer. Da mein Lebenspartner Frank und ich nur im kleinen Rahmen trainieren und es nebenberuflich machen, bieten sich Hindernispferde an. Wir erwerben jeweils in Frankreich ausgebildete Pferde, die bereits Rennerfahrung haben. Ganz junge Pferde einzureiten, auszubilden und auf ihre ersten Einsätze vorzubereiten wäre für uns neben unseren Full Time-Jobs zu aufwändig.
Isabelle Chrenka-Klein, Trainerin und Besitzerin
Wir – ich und mein Vater, der ja auch weiterhin im Trainingsbetrieb arbeitet sowie unsere Besitzer – stehen hinter dem Hindernissport weil wir unsere Pferde bei mehr Auswahl an Rennen gezielter einsetzen können. Nicht alle Rennpferde sind grosse Galoppierer. Es gibt solche, die auf der Flachbahn schlicht limitiert sind und andere, die zwar viel Vermögen haben, denen aber die Lust an Flachrennen mit zunehmendem Alter vergeht. Durch die Hindernisrennen gibt es für diese eine Perspektive für eine zweite Karriere. Wir bilden unsere Hindernispferde alle selber aus. Springen ist eine tolle Ergänzung zum Galopptraining und gymnastiziert die Pferde optimal. Zudem bietet es ihnen Abwechslung. Darum werden bei uns alle Pferde gesprungen, auch die, die vielleicht nie in einem Hindernisrennen an den Start gehen.
Aldo Falk, Mitbesitzer der Besitzergemeinschaft Falk+Cattoni
Ich bin seit vielen Jahren begeistert von Hindernispferden. Begonnen hat das, als ich bei Trainer Kurt Schafflützel Klasse-Steepler wie Rambourg, Quincy Triplet und viele andere im Training reiten durfte. Wenn man miterlebt, mit welcher Freude talentierte Hindernispferde arbeiten und springen und welche Leistungen sie über die langen Distanzen der Jagd- und Crossrennen vollbringen, muss einen das einfach faszinieren. Mit vielen Hindernispferden ist es wie mit dem Wein: je älter desto besser. Wenn ich an Rennen von «alten Kämpfern» wie Saint Leonard, Minet Bleu, Oh Calin und andere zurück denke, läuft es mir heute noch kalt den Rücken runter. Und unsere eigenen aktuellen Hindernispferde, die von Andreas Schärer trainiert werden, stärken mit ihren Leistungen diese Faszination weiter.
Zu diesen Statements gibt es nichts hinzuzufügen, denn sie zeigen deutlich, dass in der Schweiz die Hindernisrennen eine Zukunft haben und sich viele engagierte Pferdemenschen dafür einsetzen.