Sabina Mokrosova – Siegerin «Cup der jungen Reiter 2019»

Die fünfundzwanzigjährige Sabina Mokrosova entdeckte ihre Begeisterung für Pferderennen bereits in der Kindheit. Sie blickt zurück: «Mein Grossvater war Reiter und hat mich wohl mit dem Pferdevirus angesteckt. Ich bekam Freude an den Pferden und lernte Reiten. Später ergab sich die Gelegenheit Ponyrennen zu bestreiten, was mir grossen Spass machte. So entstand meine Faszination für Galopprennen und Vollblüter.» In der zweiten Hälfte 2018 kam Sabina in die Schweiz und an den Stall von Trainerin Flurina Wullschleger in Dielsdorf um ausserhalb ihrer Heimat neue Eindrücke und weitere Erfahrung zu sammeln.

Sabina Mokrosova jubelnd nach dem Sieg mit Ganador in Fehraltorf. – Bildquelle alle Fotos: turffotos.ch

Die Schweiz passte

Die junge Tschechin lebte sich schnell ein und kam trotz mangelnder Sprachkenntnisse gut zurecht. So gewann sie auch rasch das Vertrauen der Besitzer und Trainer und durfte in den Rennen regelmässig für ihre Chefin sowie für Trainer Josef Stadelmann in den Sattel steigen. So kam sie auch automatisch in die Wertung des Cups der jungen Reiter. Dabei handelt es sich zwar um die Gesamtwertung aller Flachrennen, die für «junge Reiter» ausgeschrieben sind, doch mit dem Alter der Sattelkünstler hat es nichts zu tun. Reitberechtigt sind alle in der Schweiz lizenzierten Rennreiterinnen und -reiter die noch nicht fünfzig Rennen gewonnen haben. Damit der Cup fair ausgetragen wird, bekommen die Reiter anhand ihrer Anzahl Siege auf das Gewicht, das ihr Pferd gemäss Ausschreibung zu tragen hat, eine Gewichtserlaubnis. Bei weniger als fünf Siegen des Reiters verringert sich das zu tragende Gewicht des Pferdes um vier Kilogramm. Bei weniger als zehn Siegen sind es drei, bei weniger als zwanzig Siegen noch zwei Kilogramm. Reiterinnen und Reiter, die zwanzig Siege und mehr auf ihrem Konto haben, aber weniger als Fünfzig, dürfen weiterhin am Cup der jungen Reiter teilnehmen aber ohne Gewichtserlaubnis.

Nachwuchstalent

Bei Sabina Mokrosova zeigten sich schnell Erfolge. Sie erzählt: «Ich war noch sieglos als ich in die Schweiz kam, aber bereits in Fehraltorf konnte ich mit Stall Husmatts Ganador aus dem Quartier von Josef Stadelmann mein erstes Rennen gewinnen, was ein unglaubliches Erlebnis war.» Im Herbst gelang Sabina mit Stall Mimis Ruby Beauty für Trainerin Flurina Wullschleger ein zweiter Sieg. Dazwischen lagen diverse Platzierungen. Bei vierundzwanzig Starts ergaben sich in der Endabrechnung neben den zwei Siegen fünfzehn Platzgelder. Sabina schmunzelnd: «Ich denke, ich habe meine Arbeit recht gut gemacht. Allerdings kann ich als Rennreiterin nur so gut sein, wie meine Pferde sind. Ich hatte grosses Glück, dass ich sehr gute reiten durfte.» So konnte sich Sabina Mokrosova schlussendlich als Siegerin des diesjährigen Cups der jungen Reiter feiern lassen. Auf den weiteren Plätzen folgten die erfahrene Amateurrennreiterin Naomi Heller, welche die Schweiz international in der Fegentri Weltmeisterschaft vertritt und Cheryl Schoch, die den Cup der jungen Reiter in den letzten drei Jahren gewonnen hat. Auf die Frage, was dieser Erfolg für sie als Newcomerin bedeute, antwortet Sabina: «Natürlich habe ich mich sehr gefreut. Aber ob es mir Türen öffnet kann ich nicht einschätzen. Es motiviert mich einfach, nächste Saison noch besser zu werden.»

Ruby Beauty und Sabina bildeten ein gutes Team.

Rückkehr

Allerdings wird das nicht mehr in der Schweiz sein. Sabinas Schweizer Arbeitgeberin Flurina Wullschleger wird nach dem White Turf-Meeting ihre Tätigkeit als Trainerin beenden und Sabina hat ein interessantes Angebot von einem tschechischen Rennstall erhalten und ist in ihre Heimat zurückgekehrt. Auf die Zukunft angesprochen meint sie: «Der tschechische Galopprennsport ist grösser als der in der Schweiz und entsprechend schwierig wird es für mich, erfolgreich zu sein. Mein Ziel ist es, mich in meiner Heimat zu behaupten, möglichst viele Ritte zu bekommen und diese erfolgreich zu gestalten.» Weiter plane sie nicht. Was sie aber sicher weiss ist, dass sie ihre Zeit in der Schweiz nie vergessen wird: «Mit Ganador und mit Ruby Beauty habe ich meine ersten Rennen gewonnen. Diese Erinnerungen werden immer in meinem Herzen sein, denn die ersten Siege bleiben unvergesslich.»

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